Tanz
Linda Bärlund und Elisar Riddelin, Violinen
Naomi Tolksdorf, Viola
Lukas Stasevskij, Violoncello
Sofia Ahjoniemi, Akkordeon
Eeva Reetta Laiho, Klavier
Einojuhani Rautavaara (*1928)
Streichquartett Nr. 1 ”Quartettino” (1952)
Pelimannit op. 1 (Die Fiedler, 1952) bearbeitet für Akkordeon von Matti Rantanen (1993)
Oskar Merikanto (1868-1924)
Klavierwerke:
Idylle Nr. 1 op. 73 (1910)
Valse lente op. 33 (1898)
Sommerabend op. 1 (1883)
Petri Makkonen (*1967)
Tango-Toccata für Akkordeon (2011)
Aulis Sallinen (*1935)
Introduction & Tango Overture für Klavierquintett op. 74
Konzert-Galerie Maison 44, Basel
November 2014
Das erste Konzert von „Feeling blue & white“ unterstreicht die Bedeutung von Tanzrhythmen in der finnischen Musiktradition. Paartänze wie Walzer und Tango liessen die wortkargen Finnen Leidenschaft, Sehnsucht und Liebe erleben. Vor allem fand der Tango einen hohen Stellenwert in der finnischen Kultur. Die Aufhebung des Tanzverbots nach dem zweiten Weltkrieg brachte ihn auf die zahlreichen Tanzböden inmitten der Natur, an den tausenden Seen, auf den goldenen Kornfeldern. Bei der Dämmerung klangen hier, im Schnittpunkt der Träume und der Realität, wehmütige Töne einheimischer Tangokomponisten, die Nachfolger von Jean Sibelius als Ermutiger des Volks in den Momenten von Leiden, Schmerzen und harter Arbeit.
Sehr oft wurden der Glaube an Schicksal und die Tragik des Lebens mit Akkordeon interpretiert. Dieses Instrument hatte gegen Ende des 19. Jahrhunderts seinen Weg in die finnische Volksmusik gefunden. Zum Ärger der Puristen wurde es neben Geige und Klarinette das elementare Instrument der „Pelimanni“-Musik Finnlands („Spielmann“; Volksmusiker) - aber zur grossen Freude des finnischen Volkes, das eine passionierte Beziehung zu seinen Tanzorchestern pflegt.