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Musikinstrumente
Jubilare Sibelius & Sallinen
Linda Bärlund und Kreeta-Julia Heikkilä, Violinen
Iiro Rajakoski, Viola
Joonas Pitkänen, Violoncello
Roope Gröndahl, Klavier

Aulis Sallinen (*1935)
Streichquartett Nr. 3 op. 19 Einige Aspekte des Trauermarsches von Hintrikki Peltoniemi (1969, finnisches Volkslied um 1920)

Jean Sibelius (1865–1957)
Sonatina op. 80 in E-Dur für Violine und Klavier (1915)
Klavierquintett in g-Moll JS159 (1890)

 

Museum der Kulturen Basel

September 2015

„Jean Sibelius, in the forests near Helsinki“, so erhielt der Komponist immer wieder Fan-Post aus dem Ausland. 1904, als 39-jähriger prominenter Künstler verliess er mit seiner Familie die Hektik von Helsinki und baute ein Landhaus, „Ainola“, am Tuusulanjärvi-See in Järvenpää, ca. 30 km nördlich von der Hauptstadt entfernt. Hier hatten bereits drei befreundete Künstlerfamilien ihre Refugien gebaut. Die Arbeit dieser „community“ von Aino und Jean Sibelius (Hobby-Pianistin/ Übersetzerin/ Journalistin), Saimi und Eero Järnefelt (Schauspielerin/ Übersetzerin und Maler), Venny Soldan-Brofeldt und Juhani Aho (Malerin und Schriftsteller) sowie Maija und Pekka Halonen (Übersetzerin und Maler), war immens wichtig für das Land, wo Nationalismus erblühte. Die Idylle am Tuusulanjärvi bot eine ruhige und grosszügige Atmosphäre für seine Künstlerbewohner, und einen glücklichen Ort für ihre vielen Kinder zum Aufwachsen. Von hieraus verfolgten Sibelius & Co aktiv das Kulturleben in Helsinki, das sie natürlich auch tatkräftig mitprägten. Die „produktive“ Lebensweise „in the forests near Helsinki“ fasziniert viele finnische Künstler noch heute.

Die jungen Künstlerkollegen von Joonas Pitkänen, die im Konzert „Jubilare Sibelius & Sallinen“ auftreten, kennen die Landschaften der sibelianischen Kunst. Sie alle stammen aus Uusimaa, der Provinz an der Küste des Finnischen Meerbusens. Sie sind grossartige Vertreter der Kammermusik aus dem „Land der tausend Seen.“ Violinistin Kreeta-Julia Heikkilä und Pianist Roope Gröndahl, ein Preisträger von internationalen Klavierwettbewerben, stellen finnische Kammermusik regelmässig als Duo Teos in Europa vor. Gefragt wird dann sehr oft die Sonatina op. 80 für Violine und Klavier von Jean Sibelius, die er nach seinen Tagebucheinträgen inspiriert von seiner glücklichen Kindheit komponierte. Mit Linda Bärlund, einer Gastviolinistin der vorjährigen Feeling blue & white Konzerte, dem Newcomer- Bratschist Iiro Rajakoski und Joonas Pitkänen spielen Heikkilä und Gröndahl das grösste Kammermusikwerk von Sibelius, das Klavierquintett in g-Moll.

Ein weiterer Publikumsliebling ist das Streichquartett Nr. 3 op. 19 von Aulis Sallinen, das „Einige Aspekte des Trauermarchses von Hintrikki Peltoniemi“ anbietet. Dieses finnische Volkslied ist das traurigste Lied des Landes. Die Auswahl erfolgte 2006 im Rahmen eines von Helsingin Sanomat, der einflussreichsten Tageszeitung Finnlands, ausgeschriebenen Wettbewerbs. Dank Aulis Sallinen fand die Melodie ihren Weg in die Konzertsäle der Welt. Sallinen, der für Nachfolger von Jean Sibelius gehalten wird, betrachtet das Komponieren als handwerkliche Arbeit. Wenn seine Musik einen Interpreten, einen weiteren Handwerker, erreicht, habe sie auch die Chance, einen Zuhörer anzusprechen.

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